Dienstag, 30. Oktober 2007

Frage 09

Tools wie Photoshop, Illustrator und Indesign stehen heute jedem zur Verfügung. Damit scheint sich die “Idee” des demokratischen Designs erfüllt zu haben. Gleichzeitig bedeutet dies aber auch, dass Gestaltung zu einer Massenware wird, wie Dienstleister wie www.72hourlogo.com beweisen. Unabhängig von der Qualität, wird der Eindruck erweckt Grafikdesign sei etwas Austauschbares, etwas leicht zu Produzierendes. Wie stehen Sie dieser Entwicklung gegenüber?

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Das war in den 90ern relevant, heute werden diese tools nur noch für die massenproduktion genützt, die ausserhalb des (innovativen) designs passiert. es wäre heutzutage schon wieder avantgard, wenn man etwas ausschliesslich mit photoshop, illstr. und indesgn gestalten würde, jedoch ist das schon mit loslogos und dem gestaltenverlag abgestorben und bedient seither nur noch den markt von brigitte bis schöner wohnen-designern.
die arbeitschritte innerhalb des adobe-dreiecks haben keinen bezug zu design oder gestaltung sondern bilden die brücke zu druckern, plottern,www oder desktop.

Anonym hat gesagt…

Die meisten Menschen beneiden den Gestalter. Sie sehen das Endergebnis und denken :Hmm- das kann ich auch.
(All denen wünsche ich alles Gute - sie werden dem Gestalter immer blöd im Weg rumstehen weil sie glauben sie wissen alles besser)

Den anderen wünsche ich viel Kraft und Durchhaltevermögen beim selbermachen, denn jeder Gestalter weiß wie es sich anfühlt nicht zufrieden zu sein, es nochmal auf den Kopf stellen zu müssen nur um festzustellen das es vorher besser war. Das ist nicht leicht und das kostet viel Zeit, Schweiß und Tränen.


Und am Ende ist es doch auch ganz einfach zu beweisen:
Das Bessere ist des guten Feind.

Anonym hat gesagt…

Tools machen keine Gestaltung. Die wegweisenden Arbeiten in unserem Bereich sind in den 30er-60er Jahren entstanden, danach ist fin de siecle angesagt, Zitat, Rezitat, Recycling von Kulturhalbresten. Die Digitalisierung der Werkzeuge hat auf die Qualität von Gestaltung wenig Einfluss. Jon Wozencrofts Traum einer demokratisierten Gestaltung hat sich in Form von Aldi-Clipart-DVDs sicherlich irgendwie bestätigt, aber selbst wenn am Ende jeder einen Rechner, jeder ein Designtool hat, hat nicht jeder eine Idee. Und die ist immer noch der Kern der Sache. Nicht jeder, der eine Gibson besitzt, ist ein zweiter George Benson, oder? Der perfekte Umgang mit Excel qualifiziert nicht, Porsche zu managen.

Als Carson, auf der Höhe seiner Zeit, in Essen einen Vortrag hielt, eingeladen von Anna Berkenbusch... fragte ein Student ihn am Ende, mit welcher Software er arbeite. So, als könne man Carsons Denken nachahmen, als ginge es nur um einen Look, wenn man nur die gleichen Programme nutzt. Carson entgegnete, dass die gesamten RayGun alle mit Klebe und Schere usw. entstanden seien. Von Hand.
Peter Saville packt keinen Rechner an. Und so weiter... ;-).

Anonym hat gesagt…

... gestaltung ist etwas sehr individuelles, stark beeinflusst vom charakter der sie produziert (es sei denn der "gestalter" kopiert nur, aber selbst dann muss die denkleistung etwas gesehenes in einen neuen kontext zu setzen als individuelle kreativ-leistung zumindest bemerkt werden) somit ist das beherrschen von diversen tools sicherlich prägend für die entstehenden arbeiten, aber die idee ist immer von diesen unabhängig zu sehen ...